Warnungen vor Strom-Engpass
veröffentlicht am 25. Januar 2011
Laut einem Bericht des Bundeswirtschaftsministeriums über die Versorgungssicherheit von elektrischem Strom warnen Experten der Bundesregierung davor, dass es ab dem Jahr 2015 unter Umständen zu Engpässen bei der Stromversorgung kommen könnte. Als Grund wird der schleppend verlaufende Ausbau der deutschen Stromnetze angeführt. Temporär wäre die Auslastung der Netze schon heute an der Kapazitätsgrenze angekommen. Im Hinblick auf den starken Zuwachs von erneuerbaren Energien müsse auch der Ausbau der Stromnetze deutlich beschleunigt werden, da ansonsten die Sicherheit bei der Versorgung bedroht sei. Insbesondere der Ausbau von Windkraftanlagen würde neue und zusätzliche Stromleitungen notwendig machen. Andernfalls wären häufigere Stromausfälle die Folge. Mit gerade einmal durchschnittlich knapp 15 Minuten ohne Stromversorgung im gesamten Jahr 2009 mussten deutsche Verbraucher im europäischen Vergleich eine der niedrigsten Ausfallzeiten hinnehmen. Der Bericht bestätigt eine bereits im November 2010 veröffentlichte Studie der Deutschen Energieagentur, nach der bis zum Jahr 2020 etwa 3.600 Kilometer neue Hochspannungsleitungen in Deutschland erforderlich wären, um die stetig wachsenden Einspeisungen aus erneuerbaren Energien in das Stromnetz bewältigen zu können. Ein entsprechender Ausbau wird mit Kosten von bis zu sechs Milliarden Euro veranschlagt. Aus dem Bericht geht weiterhin hervor, dass der Anteil von erneuerbaren Energien bis 2020 auf bis zu 30 Prozent anwachsen könnte.