Ökostrom muss nicht zwingend teurer sein

veröffentlicht am 4. November 2011

Wer über den Wechsel des Stromanbieters nachdenkt, der hat vor allen eines im Sinne: So viel Geld wie möglich sparen! Manchmal gibt es daneben auch noch sekundäre Absichten, in der Regel steht jedoch das Einsparpotenzial im Vordergrund.

So manch ein Verbraucher reibt sich bei einem Strompreisvergleich im Internet jedoch verwundert die Augen: In so manch einem Fall stehen Öko-Stromanbieter beim Vergleich ganz vorne und zählen somit angeblich mit zu den preiswertesten Versorgern. Doch wie kann das eigentlich sein? Schließlich hat uns die Atomindustrie und Co Jahre-lang glaubend machen wollen, dass Strom aus ausschließlich erneuerbaren Energien fast zwangsweise teurer sein muss.

Die Gründe für die ausgesprochen günstigen Ökostrom-Tarife sind vielseitig: Seitdem die Energiewende ein immer größeres Thema ist, ist zunächst einmal festzustellen, dass Bund und teilweise auch die Länder die Erzeugung erneuerbarer Energien steuerlich fördern, bzw. subventionieren. Auf diese Art und Weise kann der (tatsächlich noch etwas teurere) Öko-Strom ungefähr zum gleichen Preis und manchmal auch günstiger angeboten werden als der herkömmliche Strommix.

Manche Stromanbieter arbeiten hier jedoch auch mit Tricks: Ihr Ökostrom ist ganz normaler Strom. „Ökostrom“ dürfen Sie ihn jedoch nennen, weil sie spezielle Zertifikate erwerben. Doch immerhin: Mit dem Erwerb dieser Zertifikate wird der Ausbau der Energiewende teilweise mitfinanziert. Auch wenn der Strom der aus der eigenen Steckdose kommt, tatsächlich nach wie vor aus Gas-, Öl-, Kohle- oder Kernkraftwerken stammt, tut man auf diese Art und Weise also doch etwas für die Umwelt.

Zur Info: Man sollte sich in diesem Zusammenhang zudem auch vor Augen führen, dass der Begriff „Ökostrom“ nicht einheitlich definiert ist. Manche verstehen darunter ausschließlich erneuerbare Energien. Anderen wiederum reicht schon die Hälfte des Anteils an erneuerbaren Energien aus, um den Begriff Ökostrom zu verwenden. Die andere Hälfte des Stromes wird dabei jedoch meist mit Wärmekopplung erzeugt und ist somit dennoch umweltfreundlich. Teilweise sind es jedoch auch die oben angesprochenen RECS-Zertifikate, die es einem Energieerzeuger erlauben den eigene Strom als Ökostrom zu vermarkten.