Längere AKW-Laufzeiten machen Strom nicht billiger
veröffentlicht am 3. September 2010
Medienberichten zufolge kommen drei von der schwarz-gelben Bundesregierung in Auftrag gegebene Gutachten zu dem Schluss, dass es keine wirklich zwingenden Gründe dafür gibt, die Laufzeiten der deutschen Atomkraftwerke über die bislang festgelegten Fristen hinaus zu verlängern. Die Koalition plant, Ende September einen Beschluss über eine Laufzeitverlängerung der Atommeiler sowie für das Energiekonzept für die Zukunft zu fassen. Zur Untermauerung ihrer Pläne hatte die Regierung die drei Gutachten in Auftrag gegeben, mit welchen untersucht werden sollte, inwieweit die Abschaltung der Reaktoren zu steigenden Strompreisen und zu Problemen bei der Versorgungssicherheit führen könnte. Laut Gutachten hätte die planmäßige Abschaltung zwar zur Folge, dass große Mengen an Strom aus dem benachbarten Ausland importiert werden müsste, Versorgungsengpässe oder erhebliche Preissteigerungen seien aber nicht zu befürchten. Bundeskanzlerin Angela Merkel legt bei der Argumentation für das Energiekonzept der Bundesregierung Wert darauf, dass die Atomenergie hier eindeutig als Brückentechnologie einzuordnen sei. Der Fokus des Konzeptes liege darin, die Wende hin zu einem Zeitalter der erneuerbaren Energien zu erreichen. Heftige Kritik erntet die Kanzlerin dagegen von den sechs von der SPD regierten Bundesländern sowie von Thüringen, Hamburg und dem Saarland. Diese werfen der Bundesregierung vor, das Energiekonzept richte sich zu sehr an der Atomenergie aus und würde die erneuerbaren Energien, also auch den Klimaschutz vernachlässigen. Dieser Kritik wird von Gutachtern jedoch entgegengehalten, dass längere Laufzeiten der Atommeiler eine deutlich geringere CO2-Emission zur Folge hätten.