Ausblick Zinsniveau in 2011

veröffentlicht am 25. Januar 2011

Das Zinsniveau in der Eurozone bewegt sich noch immer auf Rekordtiefstständen. Ob und inwieweit sich dies in 2011 ändert, hängt vor allem von der weiteren Entwicklung der Schuldenkrise ab. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat in den vergangenen Jahren neben der Senkung der Leitzinsen auch in hohem Maße Staatsanleihen von angeschlagenen Schuldenstaaten wie Griechenland, Portugal oder Irland aufgekauft, um weiterhin eine funktionierende Geldpolitik zu ermöglichen. Sollte sich die Schuldenkrise in der Zukunft nachhaltig entspannen, dürfte die EZB primär die Strategie verfolgen, den Bestand an angekauften Anleihen der Randländer zu reduzieren. Aufgrund des durch die Krise eher verhaltenen Wirtschaftswachstums und geringer Inflationserwartungen geht die Mehrheit der Finanzexperten aber für 2011 nicht von einer Erhöhung der Leitzinsen aus. Einige wenige Ökonomen sehen dagegen eine robuste Entwicklung der Konjunktur und rechnen in der zweiten Jahreshälfte 2011 mit einer Anhebung des Leitzinses auf 1,5 oder sogar 2,0 Prozent. Sollten die Optimisten Recht behalten, wäre verbunden mit einer Leitzinserhöhung auch eine Verteuerung der Hypothekenzinsen die Folge. Für Immobilienkäufer wäre in diesem Fall ratsam, sich schon im ersten Halbjahr die noch günstigen Zinskonditionen zu sichern.